Wir stellen vor: Die Tissot PR516 – eine neue Kollektion von Allround-Chronographen
Die erste Tissot PR 516 wurde 1965 vorgestellt, drei Jahre später folgte eine Chronographenversion. Heute erhalten wir vier neue Versionen, die an die Ästhetik der späten 60er und frühen 70er Jahre angelehnt sind. Dies ist der neue Chronograph Tissot PR516 für 2024 in drei Quarzversionen und einer Ausführung mit Handaufzug. Ich ging selbst Hand an, um zu sehen, was was ist.
Die Quarzmodelle kosten 545 Euro für die Ganzstahlversion und 595 Euro für die zweifarbige Version. Der mechanische PR516 kostet 1.975 Euro. Alle Modelle sind ab heute bei Tissot erhältlich.
Etwas zur Geschichte der Tissot PR516
Wie oben erwähnt, stammt die PR 516 (mit einem Leerzeichen im Namen) aus dem Jahr 1965. Die erste Version war eine reine Zeituhr in einem Stil, den wir heute GADA (Go Anywhere, Do Anything) nennen würden. PR stand für „Besonders resistent“, ein entzückendes Stück Marketing der 60er Jahre. Ursprünglich Teil der Seastar-Linie, wurde die 516 als wasserdichte Uhr vermarktet.
Im Jahr 1968 stellte Tissot eine Chronographenversion der PR 516 vor. Diese zusätzliche Komplikation machte die 516 eher zu einer sportlichen Rennuhr. Obwohl es aus den späten 60er-Jahren stammt, entspricht sein Stil stark der Ästhetik der 1970er-Jahre. Mit der heutigen Veröffentlichung feiert das Styling ein absolutes Comeback.
Die Tissot PR-516 (diesmal mit einem Bindestrich) erlebte 1973 einen besonderen Glanzmoment auf der Leinwand. Roger Moore trägt in Live and Let Die eine Version mit Datum und Taucherlünette. Es wird angenommen, dass es sich um seine Privatuhr aus einer Zeit handelte, als Omega noch keinen Anspruch auf James Bond hatte.
Die Quarz-Tissot PR516-Spezifikationen
Weiter zu den heutigen Veröffentlichungen. Während die mechanische Version optisch dem Original von 1968 sehr nahe kommt, sind die Quarzmodelle etwas anders. Zunächst einmal sind sie farblich schlichter und es fehlen die kleinen Akzente von Orange und Hellblau. Noch auffälliger ist jedoch, dass sie aufgrund des Quarzkalibers im Inneren ein anderes Zifferblattlayout haben. Die Hilfszifferblätter bilden ein gleichschenkliges Dreieck mit dem Zeigerstapel in der Mitte. Bei Quarz-Chronographen mit ETA-Uhrwerk ist das ein gängiges Erscheinungsbild, für Leute, die an mechanische Chronographen gewöhnt sind, kann es jedoch etwas verwirrend wirken.
Das Edelstahlgehäuse hat einen Durchmesser von 40 mm und eine Dicke von 11,9 mm und ist wasserdicht bis 100 m. Oben finden wir ein Saphirglas. Der Gehäuseboden besteht aus Stahl und ist mit einer dekorativen Gravur versehen, die das Rennthema der Uhr widerspiegelt. Darüber hinaus ist die Lünette teilweise mit Super-LumiNova beleuchtet, ebenso wie die Zeiger und Indizes. Das dreireihige Armband verfügt über polierte Mittelglieder und einen Schnellverschlussmechanismus zum einfachen Wechseln.
Im Inneren tickt das Quarzkaliber G10.212 Power Drive. Dieses Uhrwerk hat einen Durchmesser von 29,8 mm und eine Dicke von 5,12 mm, und die 394-Batterie sollte satte 38 Monate halten.
Die technischen Daten der mechanischen Tissot PR516
Die Handaufzugsversion der Tissot PR516 misst 41 mm im Durchmesser und 13,7 mm in der Höhe. Diese Version verfügt über ein kastenförmiges Saphirglas mit AR-Beschichtung auf der Innenseite. Auch der Gehäuseboden ist mit einem Saphirglas ausgestattet und ermöglicht so den freien Blick auf das Kaliber im Inneren.
Bei diesem Kaliber handelt es sich um das auf Valjoux 7753 basierende A05.291. Der Automatikaufzugsmechanismus wurde entfernt und durch eine gebürstete Brücke ersetzt. Darüber hinaus ist die Zugfeder mit einer festen statt einer verschiebbaren Waage ausgestattet, damit Sie wissen, wann Sie sie vollständig aufgezogen haben. Die neue Federhausarchitektur erhöht die Gangreserve auf 68 Stunden. Außerdem gibt es ein neues Regulierungssystem, das eine beeindruckende Genauigkeit von ±5 Sekunden pro Tag ermöglicht.
Wie bereits erwähnt ähnelt diese Version eher dem Original von 1968. Es verfügt über die gleichen Farbakzente, allerdings mit etwas gedämpfteren Blau- und Orangetönen. Insgesamt ist die Tissot PR516 mit Handaufzug wesentlich raffinierter als die Quarzmodelle. Schauen Sie sich zum Beispiel die Hilfszifferblätter genau an. Sie sind viel strukturierter und wirken dadurch lebendiger und detaillierter. Das Armband – ebenfalls in der Variante mit Schnellverschluss – ist hier vollständig gebürstet, um eine dezentere Ausstrahlung zu erzielen.
Tragen Sie die neuen PR516-Uhren
Ich freue mich, sagen zu können, dass sich die neuen Tissot PR516-Modelle sehr gut tragen. Die Abmessungen sind für Sport-Chronos bescheiden und spiegeln die Alltagstauglichkeit der Originale wider. Diese replica Uhren sind zweifellos sportlich, könnten aber durchaus als Ihre einzige Uhr fungieren. Sie haben eine zurückhaltende Eleganz, die sie sehr vielseitig macht. Auf den Bildern sieht man sie an Jorgs 19 cm großem Handgelenk. Ich freue mich, berichten zu können, dass sie sich an meinem 17,5 cm großen Handgelenk jedoch genauso gut tragen lassen.
Dennoch muss ich eine starke Präferenz für die Version mit Handaufzug zum Ausdruck bringen. Ich gehe davon aus, dass dies das Modell ist, das sich Enthusiasten ansehen werden, während die Quarzmodelle einem eher Mainstream-Publikum vorbehalten bleiben. Das ist kein Fall von Quarz-Snobismus, aber die Version mit Handaufzug ist einfach viel schöner. Von der Positionierung des Hilfszifferblatts über die Farbakzente bis hin zu den feineren Details auf dem Zifferblatt ist es einfach besser.
Allerdings hat dies seinen Preis (1.975 €). Wenn der Preis mehr als dreimal so hoch ist wie bei den Quarzmodellen (545 € für Ganzstahlmodelle, 595 € für zweifarbige Modelle), sind deutliche Verbesserungen zu erwarten. Im Kontext des heutigen Uhrenmarktes denke ich jedoch, dass der Preis sowohl für die Quarz- als auch für die mechanische Version in etwa angemessen ist.
Abschließende Gedanken
Tissot ist es mit dieser Neuauflage gelungen, seiner klassischen Referenz gerecht zu werden. Die drei Quarzmodelle werden ein sehr breites Publikum ansprechen. Ich halte es für clever, dass der Vibe der späten 60er-Jahre bei diesen Stücken etwas zurückgedrängt wird, wodurch sie ein wenig mehr zum Mainstream werden. Im Gegensatz dazu werden Liebhaber wahrscheinlich zur puristischeren Handaufzugsversion mit ihrem authentischeren Stil tendieren. Die beleuchteten Lünetten sind eine nette Geste, ebenso wie die Upgrades des Valjoux-Kalibers. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es sich um charmante Uhren handelt, die bei ihrer jeweiligen Zielgruppe sicher gut ankommen werden.
Also keine Kritik? Nun, natürlich gibt es welche. Die Armbänder sind dank ihrer kurzen Glieder zwar bequem, aber nicht die stabilsten auf dem Markt. Darüber hinaus könnte die teurere Version mit Handaufzug eine schönere Schließe vertragen. Schließlich sind umgebaute automatische Chronographenkaliber in der Regel nicht so schön wie solche, die von Anfang an als Chronos mit Handaufzug gebaut wurden. Die normalerweise offene Architektur wird oft, wie hier, von einer großen Brücke überdeckt. Dies gilt jedoch für viele Chronographen mit Handaufzug auf dem heutigen Uhrenmarkt, sodass ich Tissot in dieser Preisklasse kaum etwas vorwerfen kann.
Ungeachtet dieser Kritikpunkte ist es Tissot gelungen, einen Klassiker aus seinen Archiven wiederzubeleben. Hierbei handelt es sich um Rennchronographen, mit denen Sie mit der Tachymeter-/Pulsometer-Lünette sowohl Geschwindigkeit als auch Ihre Herzfrequenz messen können. Das ist doch ganz nett für einen adrenalingeladenen Tag auf der Rennstrecke, oder?