Was macht Rolex so erfolgreich? Hier sind neun Gründe

Rolex Evergreen - Daytona Illustration

replica rolex wird von vielen als die Nummer eins unter den großen Schweizer Uhrenherstellern angesehen. Warum eigentlich? Rüdiger Bucher, Redaktionsleiter der deutschen WatchTime-Schwesterzeitschrift Chronos, nennt neun Gründe für den Erfolg von Rolex.

Grund Nr. 1: Ruhm

Rolex ist eindeutig die bekannteste unter den Luxusuhrenmarken der Welt. Sie haben davon gehört, selbst wenn Sie noch nie etwas von Omega oder Breitling oder sogar Patek Philippe gehört haben. Grundsätzlich gibt es zwei Gruppen von Rolex-Kunden: diejenigen, die viel wissen, und diejenigen, die sehr wenig wissen. Aficionados kaufen Rolex wegen ihrer extrem hohen Qualität. Sie sind vielleicht weniger an extrem feiner, komplizierter Handwerkskunst interessiert als daran, die beste Allround-Uhr für den täglichen Gebrauch zu haben. Andere Rolex-Kunden wissen nicht viel über Uhren, sondern nur, dass Rolex die beste ist. Für sie ist der wichtigste Beweggrund: Wenn man eine Uhr trägt, dann muss es eine Rolex sein. Und das ist ein großes Kompliment für den Hersteller – denn wenn selbst eine Person, die nichts über Uhren weiß, eine bestimmte Marke als “Nummer Eins” betrachtet, macht das Unternehmen etwas richtig.

Rolex Evergreen - Daytona Illustration
Rolex ist die bekannteste Luxusuhrenmarke.

Grund Nr. 2: Produktqualität

Die Grundlage für den Erfolg von Rolex ist die extrem hohe Produktqualität, die sich über die vielen Jahre ihres Bestehens erstreckt. Rolex-Uhren zeigen die Zeit genau an und sind robust, widerstandsfähig und zuverlässig. Bei einer geschätzten Jahresproduktion von rund einer dreiviertel Million Stück eine gleichbleibend hohe Qualität zu halten, ist eine Kunst für sich. Und es ist ein Vorteil von Rolex, auf ungewöhnliche Komplikationen zu verzichten. Es gibt keine Tourbillons, keine ewigen Kalender oder Minutenrepetitionen – nicht einmal Werke mit einer großen Datumsanzeige, einer Gangreserveanzeige oder einer Alarmfunktion. Das Unternehmen konzentriert sich auf das, was es am besten kann, und verbessert die Details kontinuierlich. Das gilt sowohl für die Uhrwerke als auch für das Gehäuse. Einen Drehring, der so sauber und leichtgängig rastet wie bei der Submariner oder GMT-Master II, werden Sie bei keinem Konkurrenten finden – auch nicht bei anderen High-End-Herstellern mit wesentlich teureren Produkten.

Rolex Evergreen - Ceramic Bezel
Perfektes Gefühl: Rolex-Drehlünetten

Grund #3: Alles, was eine Uhr braucht

Die Bedeutung des Namens Rolex hängt damit zusammen, dass die Marke schon früh innovative Funktionen eingeführt hat, die die Uhr alltagstauglich gemacht haben. 1914 reichte der Rolex-Gründer Hans Wilsdorf ein Armbanduhrwerk zur Chronometerzertifizierung beim renommierten Observatorium von Kew-Teddington ein. Heute ist der Chronometertest (heute durchgeführt vom Schweizer Institut COSC) zum Standard für hauseigene mechanische Rolex-Kaliber geworden. 1927 wurde die erste wasserdichte Armbanduhr vorgestellt, und ein paar Jahre später folgte der automatische Aufzugsmechanismus – denn um die Wasserdichtigkeit einer Uhr zu gewährleisten, sollte es nicht notwendig sein, jeden Tag die Krone zu ziehen. Diese beiden Merkmale spiegeln sich in der Produktbezeichnung “Oyster Perpetual” wider, die praktisch jede Rolex ziert. Die Datejust, die 1945 auf den Markt kam, war die erste Uhr, die alle drei Merkmale – automatischer Aufzug, wasserdichtes Gehäuse und Chronometerzertifikat – in sich vereinte. Zusammen mit dem namensgebenden Datumsfenster verfügt sie über alles, was man braucht.

Rolex Evergreen - GMT Master
Wasserdicht, Automatikaufzug und Chronometer-zertifiziert: Rolex GMT-Master II

Grund Nr. 4: Design und Wiedererkennung

Die Alltagstauglichkeit einer Uhr hängt von ihrem Design ab. Die runde Form einer Rolex trägt zu ihrer Wasserdichtigkeit und ihrer hervorragenden Ablesbarkeit bei. Hinzu kommen ein zentraler Sekundenzeiger und eine Cyclops-Datumslupe (eine weitere Erfindung von Hans Wilsdorf). Bestehende Kollektionen werden über die Jahre hinweg gepflegt und kontinuierlich verbessert. Das bestätigt auch Rolex-Experte Percy Christian Schoeler, Gründer der deutschsprachigen Internetportale Luxify und R-L-X-Forum: “Nur sehr behutsame Modifikationen am ikonischen Design einzelner Modellkollektionen haben über die Jahrzehnte zu einem hohen Wiedererkennungswert geführt.” Plötzliche Designsprünge gibt es nicht, und auch die Gehäusegrößen werden nur sehr graduell verändert. Typische Designmerkmale wie die geriffelte Lünette, die “Mercedes”-Zeiger, die Cyclops-Lupe und das Oyster-Armband sind Bestandteil mehrerer verschiedener Modelle und wurden nur selten verändert, so dass eine Datejust oder eine Submariner heute noch sehr ähnlich aussieht wie frühere Modelle. Deshalb ist es immer einfach, eine Rolex aus der Ferne zu erkennen. Der Uhrenexperte Gisbert L. Brunner nennt dies die “10-Meter-Regel” – und nicht nur die Fachleute erkennen sie.

Rolex Evergreen - Datejust
Ikonische Merkmale des Rolex-Designs: Zyklop-Datumslupe, geriffelte Lünette, Metallarmband

Grund Nr. 5: Wertbeständigkeit

In dem Moment, in dem Sie ein Auto kaufen, sinkt sein Wert um die Hälfte. Diese Tatsache gilt in geringerem Maße für Uhren – außer für Rolex. Zumindest bei den begehrten Sportmodellen aus Edelstahl (bei den goldenen Oyster-Modellen und den eleganten goldenen Cellini-Uhren ist die Lage schwieriger) ist es möglich, etwas weniger oder vielleicht sogar mehr als den ursprünglichen Kaufpreis zu bekommen. Das ist für jeden Kunden ein attraktiver Punkt – unabhängig davon, ob er die Uhr aus diesem oder einem anderen Grund kauft. Es ist beruhigend, zu wissen, dass man eine kluge Entscheidung getroffen hat.

Rolex Evergreen - Divers watches
Sportliche Rolex-Modelle aus Edelstahl sind beliebt und halten den Preis stabil

Grund Nr. 6: Auktionspreise

Die Preisstabilität von gebrauchten, aber noch relativ neuen Uhren hängt zu einem großen Teil von den hohen Preisen ab, die ältere Rolex-Uhren regelmäßig bei Auktionen erzielen. Nach Patek Philippe ist Rolex die nächste angesagte Marke. Es gibt Tausende von Beispielen für Versteigerungserfolge bei Rolex-Uhren in den letzten Jahrzehnten. In einigen Fällen erreichten die Preise schwindelerregende Höhen: Im Oktober wurde eine Rolex Daytona aus dem Besitz des Schauspielers und Rennsportenthusiasten Paul Newman bei der Phillips-Auktion “Winning Icons” in New York mit 15,5 Millionen Dollar zur teuersten jemals versteigerten Armbanduhr. Damit wurde der bisherige Rekord für die teuerste je verkaufte Rolex-Armbanduhr, eine Ref. 6062 mit ihrer dreifachen Datumsanzeige (Zeigerdatum, Wochentag und Monat in Fensteröffnungen) in der einmaligen Variante mit schwarzem Zifferblatt und Diamantmarkierungen, die einst Bao Dai, dem letzten Kaiser von Vietnam, gehörte. Sie wurde im vergangenen Mai bei Phillips in Genf für mehr als 5 Millionen SF verkauft.

Rolex Evergreen - Bao Dai
Die Rolex Ref. 6062 “Bao Dai” mit dreifacher Datumsanzeige wurde im Mai 2017 bei Phillips für mehr als fünf Millionen Schweizer Franken verkauft.

Grund Nr. 7: Künstliche Verknappung

Der Gipfel der Begehrlichkeit ist erreicht, wenn das, was man will, nicht verfügbar ist. Die berühmte Daytona aus Stahl ist für viele ein solches Objekt der Begierde, seit eine frühe Version am Handgelenk des Hollywood-Stars Paul Newman erschien. Rolex bringt ungefähr so viele Modelle in die Läden, wie sie voraussichtlich verkaufen wird. Das Ergebnis sind lange Wartelisten. Die (oft erfolglose) Jagd nach der begehrtesten Uhr der Welt trägt nur zum Mythos Rolex bei.

Rolex Evergreen - Daytona - wrist
Selten und sehr begehrt: Rolex Daytona in Edelstahl[

Grund Nr. 8: Marketing und Kommunikation

Rolex-Gründer Hans Wilsdorf war ein Marketing-Genie. Er wählte einen Namen, der in vielen verschiedenen Sprachen leicht auszusprechen war, und sorgte dafür, dass dieser Name auf das Zifferblatt gedruckt wurde – nicht gerade üblich in einer Zeit, in der die Loyalität der Kunden dem Händler und nicht dem Hersteller galt. Wilsdorf nannte seine wasserdichte Uhr “Oyster” und schenkte einer Schwimmerin, die den Ärmelkanal durchschwimmen wollte, eine Rolex (die sie um den Hals trug). Die Geschichte brachte ihm eine ganzseitige Anzeige auf der Titelseite der Daily Mail ein. Es gab auch Anzeigen in Zeitschriften, in denen eine junge Schauspielerin ihre Hand und ihr Handgelenk (und ihre Uhr!) in ein Fischglas tauchte. Die Marketingansätze von Rolex sind etwas subtiler. Seit den späten 1970er Jahren betont sie ihre Präsenz in prestigeträchtigen Sportarten wie Tennis und Golf, Autorennen, Pferdesport und Segeln. Rolex ist seit 1978 “offizieller Zeitnehmer” in Wimbledon, seit 1980 bei den U.S. Open und seit 2013 bei der Formel 1, was deutlich zeigt, dass Rolex für Sport und Erfolg steht.

Rolex Evergreen - Federer
Rolex ist seit 1978 der offizielle Zeitnehmer in Wimbledon und sponsert seit Jahren die Tennislegende Roger Federer.

Grund Nr. 9: Mythos des Monolithen

Rolex macht stets einen soliden und gefassten Eindruck. Das Unternehmen bleibt seinen bewährten Methoden treu und entscheidet sich für kontinuierliche Verbesserungen, anstatt dem Neuen und Anderen nachzujagen. Ein Teil des Mythos der Marke beruht auf der Tatsache, dass Rolex in den 1970er Jahren nicht auf den Zug der Quarzuhren aufgesprungen ist (auch wenn es einige Quarzuhren von Rolex gab). Das Unternehmen stellt keine komplizierten Uhren wie Tourbillons oder Repetitionen her, bringt nur sehr selten neue Kollektionen heraus und hält sich vom Online-Verkauf fern. Neue Technologien wie Silikonteile in den Uhrwerken werden sehr langsam entwickelt und sehr konservativ eingesetzt – Smartwatches oder “intelligente” Funktionen sind undenkbar. Das macht die Marke für den Kunden berechenbar und schützt sie vor Fehltritten. Bei der Vorstellung neuer Produkte auf der Baselworld im Frühjahr macht das Unternehmen keine große Sache daraus. Während andere Hersteller kühn Weltrekorde verkünden, Pressekonferenzen mit Prominenten abhalten oder 70 brandneue Produkte vorstellen, arbeitet Rolex im Stillen an Detailverbesserungen. Größere Gehäuse, verbesserte Uhrwerke, Keramiklünetten und hin und wieder eine neue Farbe – auch solche Innovationen werden unter Rolex-Fans heiß und nicht unumstritten diskutiert. Und was den persönlichen Kontakt betrifft, so wirkt Rolex oft undurchschaubar und “auster” – angefangen bei den Produktionsstätten für Uhren in Genf und für Uhrwerke in Biel, die Kunden und Journalisten nur selten von innen zu sehen bekommen, bis hin zum CEO, der in der Regel keine Interviews gibt.